Luigi Boccherini(1743 - 1805)
"La musica notturna di Madrid"
- Introduzione (1:10 Min.) (0:43 / 675 KB)
- Minuetto dei Ciechi (1:30 Min) (0:20 Min. / 595 KB)
- Il Rosario (3:22 Min.) (0:50 Min. / 779 KB)
- Allegro vivo (2:11 Min.) (0:39 Min. / 616 KB)
- Ritirata (2:30 Min.) (0:42 Min. / 658 KB)
Gespielt von Archi di Colonia im Juni 2007, Clarenbachkirche Köln-Braunsfeld
Luigi Boccherini wurde im Cellospiel und Musiktheorie zunächst in Lucca von seinem
Vater, ab 1753 in Rom ausgebildet. Mit 25 Jahren ging er als Hofmusiker nach Madrid, wo er
fast sein ganzes Leben verbrachte. Später arbeitete er auch gegen ein Jahresgehalt von 1000
Talern als Hofkomponist für Friedrich II, indem er jährlich zwölf Kompositionen nach Berlin sandte.
Boccherini komponierte 20 Sinfonien, elf Cellokonzerte, 125 Streichquartette, 91 Quartette und mehr als 100
Kammermusikwerke unterschiedlicher Besetzung, sechs Divertimenti, Oratorien und Bühnenwerke.
Die
"Nachtwache von Madrid" beschreibt eine abendliche Strassenszene: Der Kirchturm schlägt 9,
mit Trommelwirbel ziehen die Soldaten ein. Das "Menuett der Blinden" begleitet vom "Gitarrespiel" der Celli,
ein von heftigen Tanzeinlagen unterbrochenes "Rosario" (Rosenkranz-Gebet) sowie eine Strassenmusik, zu
der "con mala grazia", laut und ungehobelt gesungen wird, bieten den Flanierenden Unterhaltung, bis die
Trommel wieder ruft und die alte Wache mit einem majestätischen, zwischendurch ewtwas alkoholisiert
holpernden Marsch abzieht.
(Annette Semrau)