Britten
Edward Benjamin Britten (1913 - 1976)

Edward Benjamin Britten wurde am 22.11.1913 in Lowestoft / Suffolk (England) geboren.
1926 reichte er seine Overture for Orchestra bei der BBC ein, bevor er 1928 bei Frank Bridge erste Kompositionsstunden nahm. 1930 tritt er ins Royal College of Music in London ein "a Hymn to the Virgin für gemischte Stimmen entsteht. Zusammen mit seiner Mutter reist er 1934 durch Europa, trifft W.H.Auden (mit dem er später in New York im gleichen Haus lebt) und schreibt die Simple Symphony op.4 für Streichorchester. Zu Beginn des zweiten Weltkrieges hält er sich von 1939 bis 1942 in den USA auf.
1960 lernt er durch Dmitri Schostakowitsch Mstislaw Rostropowitsch kennen und schreibt in den folgenden Jahren etliche Werke für Violoncello (Cello Symphony op. 68, Solo-Suiten op. 72 und 80), die Rostropowitsch uraufführt.
Am 4.12.1976 stirbt Benjamin Britten in Aldeburgh (England).

Simple Symphony op. 4 für Streichorchester
  1. Boisterous Bourée (Allegro ritmico) (3:32 Min.)
  2. Playful Pizzicato (Presto possibile pizzicato sempre) (3:47 Min.)
  3. Sentimental Saraband (Poco lento e pesante) (4:08 Min.)
  4. Finale (Prestissimo con fuoco)
Ausschnitte, gespielt von den Archi di Colonia, 3. Februar, Clarenbachkirche Köln


"Les Illuminations" op. 18 für Sopran und Streichorchester (1943)
  1. Fanfare
  2. Villes
  3. Phrase
  4. Antique
  5. Royaute
  6. Marine
  7. Interlude
  8. Being Beauteous
  9. Parade
  10. Depart
Solistin: Lisa Graf, Bonn

Während der Jahre 1871 bis 1873,als Arthur Rimbaud den Dichter Paul Verlaine in Paris besuchte und die beiden durch Belgien und nach London reisten, entstanden immer wieder Texte der schillernden Sammlung seltsam hermetischer Dichtung, die Verlaine nach Rimbauds Tod als "Les Illuminations" publizierte. Schon der wohl von Verlaine stammende Titel ist mindestens zweideutig: zwischen "Erleuchtung" und schlagartigen Beleuchtungen einzelner Erfahrungen. Rimbauds Suche nach einer Sprache, in der Worte wie in der Musik Harmonien und Melodien bilden, führt zu einer klanglich ungemein farbigen, assoziationsreichen, manchmal psychedelischen Bilderwelt.
Benjamin Brittens Textauswahl ist dramaturgisch geschickt und kongenial farbig komponiert. Er lässt den Dichter selbstbewusst eröffnen mit "Nur ich habe den Schlüssel zu dieser wilden Parade." Dann stürzen wir uns mit dem Erzähler in das Leben großer Städte (Villes) voll exotischer Gestalten und rauschender Bidler, folgen der Reise durch sinnliche und ekstatische Betrachtungen von Menschen und Natur, bis "Depart" den ruhigen Rückblick und Abschluß dieser wilden Jugendzeit mit dem Aufbruch in ein neues Leben verbindet, ganz so, wie Rimbaud selbst sich nicht nur von Verlaine, sondern auch vom Schreiben abwandte.