farkas
Ferenc Farkas (1905 - 2000)
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Ferenc Farkas wurde am 15. Dezember 1905 in Nagykanizsa (Ungarn) geboren und starb am 10. Oktober 2000 in Budapest.
Er studierte an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" Budapest bei Leò Weiner und Albert Siklòs (1922-1927), dann besuchte
er in den Jahren 1929-1931 die von Ottorino Respighi geleitete Meisterklasse an der Accademia di Santa Cecilia in Rom.
Von 1932 bis 1936 war er in Wien und Kopenhagen als Komponist für den Filmregisseur Pàl Fejös tätig. Nach seiner Rückkehr nach Ungarn wirkte er als
Professor und Musikdirektor in Budapest, Kolozsvàr (Cluj) und Székesfehérvàr. 1949 wurde er zum Professor für Kompositionslehre an
der Hochschule für Musik "Franz Liszt" Budapest ernannt. Zu seinen bekanntesten Schülern zählt Ligeti und Kurtag.
Entsprechend seiner Studien basiert das Gesamtwerk von Ferenc Farkas sowohl auf der ungarischen als auch auf der italienischen
Musiktradition. Das kompositorische Schaffen von Ferenc Farkas, mit mehr als 700 Titeln,
umfasst nahezu alle musikalischen Gattungen: Oper, Operette, Ballette, Filmmusik, Bühnenmusik, Orchesterwerke, Konzerte, Kammermusik,
Kantaten, Oratorien, Messen, Chorwerke, Lieder.
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"Piccola musica di concerto"
Ausschnitte, gespielt von den Archi di Colonia, Juni 2004
- Allegro ( Min.)( Min. / KB)
- Andante ( Min.)( Min. / KB)
- Scherzo ( Min.)( Min. / KB)
- Allegro ( Min.)( Min. / KB)
Piccola Musica di Concerto ist ein Beispiel für Farkas´ melodischen Einfallsreichtum, sein Gespür für Rhythmus sowie der
Leichtigkeit, in verschiedenensten Stilrichtungen zu komponieren. Mit einer eher im Traditionellen wurzelnden Tonsprache, die
u.a. auf ungarische Volksmelodien basiert, wird der Zuhörer immer wieder durch unvorhergesehene Wendungen überrascht.
(Annette Semrau)
"Concertino rustico" für Alphorn und Streicher
Ausschnitte, gespielt von den Archi di Colonia, Januar 2011
- Allegro (3:05 Min.)( Min. /3 MB)
- Rubato, a piacere (3:33 Min.)( Min. / 3,4 MB)
- Allegro vivace (3:11 Min.)( Min. / 3,1 MB)
Solist: Wilhelm Junker (Alphorn)
1977 komponierte Ferenc Farkas das
"Concertino rustico" für Alphorn und Streichorchester. Er schreibt selbst darüber: "Die beschränkten
Möglichkeiten des Instrumentes ausnützend, geben die drei Sätze die Möglichkeit, die Virtuosität des Solisten prangen zu lassen.
Die natürlichen Obertöne des Alphorns sind selbstverständlich nur in einer tonalen, diatonischen Musik vorzustellen. Auch die Form
der drei Sätze gründet sich auf klassische Traditionen. Der erste Satz ist eine Sonatine, der zweite ein Lied mit Trio, der letzte ein Rondo."
Bei keinem anderen Istrument stehen Baugröße und Tonumfang in einem derart phänomenalen Missverhältnis wie beim Alphorn. Das aus Holz
gefertigte, uralte Hirteninstrument wird heute vor allem noch in der Schweiz gespielt, war aber auch in anderen Gebirgsgegenden
wie den Karpaten und Pyrenäen sowie in Litauen und Skandinavien beheimatet. Traditionell ein Signalistrument mit erstaunlicher Tragkraft,
hat es im Laufe der Zeit verschiedene bauliche Änderungen erfahren. Heute kennt man es vor allemn in der Form eines bis zu drei Meter langen Holzrohres,
an dessen Ende sich ein nach oben gebogener Schalltrichter befindet. Seit dem frühen 19. Jahrhundert wird das Alphorn in verschiedenen
Stimmungen gebaut, wodurch ein gewisses Maß an Ensemblespiel zwischen den einzelnen Spielern ermöglicht wird. Schweizer Komponisten haben
das Instrument in neuerer Zeit auch als Konzertinstrument eingeführt.