grieg
Edward Grieg (1843 - 1907)
"Aus Holberg Zeit", Suite im alten Stil op. 40 (1884)
- Präludium. Allegro vivace
- Sarabande.Andante
- Gavotte - Musette.Allegretto
- AirAndante religioso
- Rigaudon.Allegro con brio
Ausschnitte, gespielt von den Archi di Colonia, 2. Juli 2001, ESG Köln und Februar 2007
Elegische Melodien op 34. (1881)
- Hjertesàr (Herzwunden). Allegro espressivo
- Váren (Letzter Frühling). Andante
gespielt von den Archi im Februar 2007
Edward Grieg schrieb "Die Suite im Alten Stil Aus Holbergs Zeit" 1884 als Auftragswerk zum
200. Geburtstag des nordischen Lustspieldichters Ludwig Holberg (1684-1754) für Klavier.
Voltaire nannte Holberg "den ersten europäischen Schriftsteller seiner Generation" oder
auch den "Moliére des Nordens", verbrachte er als Norweger doch die meiste Zeit in
Dänemark und schrieb - französisch beeinflusste - Kommödien und Satiren.
Grieg parodiert bewußt den Stil der Clavecinisten und der Bachschen Tanz-Formen, die in
Holbergs Zeit entstanden und schuf damit ein frühes Beispiel des romantischen Neoklassizismus.
Es scheint, als habe der Komponist die Kleider des Rokoko angezogen und sich ins 17. Jahrhundert
begeben. Das Arrangement für Streicher schrieb Grieg ein Jahr später, ein Standardwerk des
Repertoires mit brillianten Tutti wie anspruchsvollen Soli (den Schlußsatz Rigaudon nennt
man auch "das Grab des Konzertmeisters").
Die "Elegischen Melodien" erstaunen mit ihren modernen Klängen. Die beiden Stücke
"Herzwunden" und "Letzter Frühling" zeugen von Wehmut und Abschied,von Trauer und Melancholie -
Gefühle, die Griegmit diesen Melodien ausgezeichnet umzusetzen wusste. Es gelingt Grieg, den
aus der Literatur stammenden Begriff "Elegie", des Klagelieds, eindrucksvollmit Musik zu füllen.